Finals Südbaden-Cup November 2009

Im Finale der Consolation trafen  Michael Sch. und Michael Sch. aufeinander ( und zwar ...weizer gegen ...oppmeyer ). Durch grundsolide Technik und überzeugende Würfe konnte Michael Schweizer sich schon bald bis auf einen Punkt an den Matchgewinn heranspielen. Im folgenden Crawfordgame ergab sich dann nachstehendes holding-Problem:

Weiß hat 52 zu ziehen

Michael Schweizer
+-24-23-22-21-20-19-+---+-18-17-16-15-14-13-+
|5X4X3X1X1O '|   | ' ' ' ' ' '|
|                   |   |                   |
|                 | 1 |       5 2       |
|3O2O2O2O2O3O|   | ' ' ' '2X '|
+--1--2--3--4--5--6-+---+--7--8--9-10-11-12-+
Michael Schoppmeyer

Im Wesentlichen gibt es folgende Möglichkeiten:

  • Weiß kann hinten bleiben. Um voll und ganz auf den Schuß setzen muss er dann aber anstatt zu rennen die 7 pips im homeboard verbraten und dazu noch den 6er-Punkt öffnen. Gerade im Crawford-Game, in dem man den Gegner nach dem Treffer nicht mehr ausdoppeln kann gibt man ihm durch einen offenen homeboard-Punkt die Chance zu einem comeback.

  • Weiß kann dem Roten mit 20/18 6/1 ein Stück weit entgegenkommen und so wenigstens noch sein closed board halten; wenn Rot dann mit einer 7 gar schlägt kann Weiß evtl. durch einsammeln mehrerer roter Steine mit einem Gammongewinn sogar ein ganzes Spiel bei der post-crawford-Phase einsparen.

  • Weiß kann 20/15 6/4 spielen um von dort vorne schneller ins Rennen wechseln zu können. Die Chance auf einen Treffer hat er auch dort noch gegen einen zurückgebliebenen roten Stein, wenn Rot mit einem Stein losläuft bzw. er kann auf einen Rücktreffer von der bar spekulieren, wenn er mit der 4 geschlagen wird.

Was ist nun richtig ? - - Lösung untenstehend.

Das vermeintlich schlaue 20/15 6/4 erweist sich in der Analyse als verkehrt, da Rot mit seiner 4 fast immer gleichzeitig schlagen und den homeboard-blot decken oder wegziehen kann (nur mit 54 und 44 vermag er dies nicht).
Die Entscheidung zwischen dem von Michael gespielten 20/18 6/1 und 6/4 6/1 fällt in der Analyse etwas knapper aber trotzdem eindeutig zugunsten von 6/4 6/1 aus. Vor allem der swing nach einem roten Wurf von 54 gibt hierbei den Ausschlag - - Rot kann es drehen und wenden wie er will - nach 6/4 6/1 muß er mit einer 54 den Doppelschuß lassen. Selbst in der Gammonausbeute schneidet 6/4 6/1 auch ohne closed board nicht schlechter ab, da nach einer Rückkehr des Roten über den geöffneten 6er-Punkt ein dort geschlagener zweiter weißer Stein beim Einsammeln gegnerischer Steine auf dem Rückweg hilfreich werden kann.
In der aktuellen Partie spielte dies alles aber sowieso keine Rolle, da Michael Schweizer mit einem Pasch-2 seinen Aussenpunkt sicher nach vorne verlagern konnte und Michael Schoppmeyer daraufhin mit einer 6 ins Rennen überwechseln musste, welches er wie dann auch die Consolation als zweiter Sieger beendete.

Aus dem Main-Finale zwischen Eckart Plaul und Mathias Krings - wenngleich bestimmt sehr interessant - ist leider keine Position mehr überliefert. Beide Spieler erinnerten sich nur übereinstimmend daran, daß es Eckart gelang, in drei aufeinanderfolgenden Würfen in Serie dreimal Pasch-6 zu würfeln. Um auch hierfür noch der Analystenpflicht nachzukommen: Die Wahrscheinlichkeit für dieses Ereignis beträgt 1 : 46656 oder 0,002%. Aber nicht nur Eckarts Pasch-6-Serie sondern auch seine Erfolgsserie kann sich sehen lassen: Zwei Starts in diesem Jahr beim Südbaden-Cup - - zwei Siege !