Ein paar interessante Schnappschüsse vom dritten Turnier der laufenden Serie:
Sehr gehaltvoll war das kleine Finale (Spiel um Platz 3) zwischen Jens Handwerker und Sabine Vogt.
Beim Stand von 4:3 hatte Sabine das Backgame von Jens gedoppelt und war auf dem besten Wege, ein Gammon für 4 Punkte zu scoren, bis...
Score: Sabine (Weiss) 3 : 4 Jens (Rot) Match auf 9 Punkte
Weiss hat 62 zu ziehen
JHandwerker | score: 4 | |||||||||||||
SVogt | score: 3 |
Einen Stein geschlagen zu bekommen könnte Sabine mit 10 herausgespielten checkern noch verkraften. Der fatale Wurf von 62 bringt jedoch nun beide checker in doppelte Schusslinie.
Rot am Wurf
JHandwerker | score: 4 | |||||||||||||
SVogt | score: 3 |
Trotz der glücklichen Wendung - für ein Redoppel ist es noch viel zu früh: Das Polster von 10 herausgespielten checkern ist komfortabel, es ist nicht gesagt ob man überhaupt beide Steine einsammeln kann, und auch das eigene homeboard hat noch ein Schlupfloch zum entkommen.
Jens gelingt es tatsächlich beide Steine einzusacken. Doch wann soll er nun redoppeln ?
Rot am Wurf
JHandwerker | score: 4 | |||||||||||||
SVogt | score: 3 |
Rot kann erst dann wirklich ans redoppeln denken, sobald er einen ersten Stein herausgespielt hat - unter der Voraussetzung, dass seine Gegnerin solange mit beiden checkern auf der bar bleibt. Oder alternativ, wenn ihm das closeout gelingt (hier nur mit 53). Weiß kann noch akzeptieren, wenn der Gegner nicht mehr wie zwei Steine herausgenommen hat.
Jens gegen Sabine im kleinen Finale
Jedenfalls wartet Jens im weiteren Verlauf zu lange mit dem recube, so dass er am Ende nur zwei Punkte gewinnt.
Einen meisterlichen Zug spielt Sabine im darauffolgenden game:
Score: Sabine (Weiss) 3 : 6 Jens (Rot) Match auf 9 Punkte
Weiss hat 62 zu ziehen
JHandwerker | score: 6 | |||||||||||||
SVogt | score: 3 |
In einem Haltespiel halten sich beide Parteien i.d.R. bedeckt und warten auf eine Schusschance oder den Pasch. Kritisch wird es aber, wenn es ans Eingemachte (sprich: ans homeboard) geht. Vor allem der zurückliegende Spieler ist auf das gute homeboard angewiesen, wenn ihm ein Rennspiel wenig Perspektive bietet. Wenn Weiß den Kopf in den Sand steckt und 7/1 6/4 oder 5/3 spielt, hat der Gegner sowohl das bessere Rennen als auch den Trumpf des besseren homeboards, falls es zum Schlagabtausch kommt. Das von Sabine gewählte 13/11 13/7 bietet dagegen alle Chancen, wenn der Gegner die zwei nicht macht.
Für diesmal konnte Jens die Chance allerdings nutzen und in den Folgespielen das Match zumachen.
Bei den Champions gelangen Thomas Gad sowie dem debütierenden Stephan Ackermann (Basel) die Finalteilnahme.
Thomas Gad und Stephan Ackermann im Finale der Champions
Eine äußerst knifflige recube-Entscheidung hatte Thomas beim Stande von 9:7 auf 13 zu treffen:
Score: Thomas Gad (Weiss) 9 : 7 Stephan Ackermann (Rot) Match auf 13 Punkte)
Weiss am Wurf - Doppler-Aktion?
StAckermann | score: 7 | |||||||||||||
ThGad | score: 9 |
Thomas hat auf seinem 3er offen geschlagen und sein Gegner verpasst - was nun ?
Der Gegner hat erst drei Steine draussen, was ihm nach einem closeout noch ca 13-15% Restchancen belässt. Jedoch - nicht nur ist nicht gesagt, ob das closeout gelingt - es gibt auch noch jede Menge Kombinationen die einen Schuss lassen: Mit 65,64,54,61,62,66,55,44 sind dies 13 an der Zahl, davon die beiden hohen Päsche mit dem Doppelschuss. Keineswegs einfacher macht es die Matchführung, die man nicht in einem einzigen Spiel verspielen will. Im moneygame wäre das Redoppel klar; Rot könnte dann aufgrund der o.g. Chancen gerade so noch akzeptieren. Mit der 9:7-Matchführung entscheidet sich Thomas dafür, den Ball flachzuhalten. Auch das GNU-Rollout sieht es als eine knappe Entscheidung an und favorisiert mit nur 0,035-Präferenz den recube. Bei einer derart knappen Entscheidung soll man sich aber ruhig auch von der praktischen Erwägung leiten lassen, dass der Gegner bei seiner take-Entscheidung fehlgehen und passen kann. In dem Fall hätte man 0,200 an Match-equity gewonnen sowie die Unfälle des Schuss-lassens umschifft. Nach der anschließenden 42 von Weiß gibt es jedenfalls keine Unwägbarkeiten mehr in diesem Spiel - Stephan muss nach dem closeout den Recube klar passen. Aber auch der 11:7 Vorsprung reicht Thomas anschließend aus, um das Match nach Hause zu schaukeln.
Das Finalmatch bei den Intermediate zwischen Andrea Bohnert und Peter Lischke ist Gegenstand unseres Quiz.
Andrea im Intermediate-Finale gegen Peter
Weiss hat 64 zu ziehen
Plischke | score: 6 | |||||||||||||
ABohnert | score: 6 |
Quizfrage für Mai 2017: Wie soll Andrea ihre 64 am besten ziehen ?
(siehe Rubrik Quiz)
Dem erfolgreichen Löser winkt ein freier Startplatz (warm-up) bei einem der nächsten Südbaden-Cup Turniere.